„Shinrin-Yoku“, welches sich mit „Waldbaden“ oder „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ übersetzen lässt ist die Praxis von Achtsamkeit im Wald. Vielfältige positive Effekte auf die Gesundheit des Menschen sind belegt.
- Eine signifikante Verringerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks nach der Praxis von Shinrin-Yoku. Diese Befunde sind vielfältig belegt durch Ochiai et al. (2015), Song et al. (2017), Yu et al. (2017), Bielinis et al. (2019) ,Wu et al. (2020), Peterfalvi et al. (2021) und Yu et al. (2021). Diese Befunde weisen auf eine entlastende und beruhigende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System wie auch auf ein reduziertes Stresslevel hin
- Eine Studie (Ochiai et al., 2015) ergab eine bedeutsame Verringerung des Cor-tisolspiegels im Blutserum und eine signifikante Senkung des Adrenalins im Urin nach der Intervention durch Waldtherapie. Es wurde eine signifikante Reduktion der Speichel-Cortisol-Konzentrationen nach 2, 4 und 8 Stunden des Waldaufent-haltes verzeichnet (Bach et al., 2021). Dies weist auf eine Verringerung des Stressniveaus hin. Zusätzlich belegten Bach et al. (2021), dass die Werte von Al-pha-Amylase (AA) signifikant stiegen. AA ist ein für die Verdauung von Kohlehyd-raten notwendiges Enzym der Bauchspeicheldrüse und wird durch Stress redu-ziert (Nater et al. (2006), Stress Alpha-Amylase, 2024). Q. Li (2022) führt einen Anstieg des Adiponektins (A) und Dehydroepiandrosteronsulfats (DHEA) im Se-rum nach der Praxis von Shinrin-Yoku an. Ein niedriger Spiegel von A und auch DHEA korrelieren jeweils mit Fettleibigkeit und Diabetes (mögl. Stressfolgeerkrankung). Ein niedriger Adiponektinspiegel korreliert mit verschiedenen Krebserkrankungen.
- Den Anstieg der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) dokumentierte Q. Li (2022, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen und Tumorzellen spielen. Im et al. (2016) dokumen-tierten eine signifikante Reduktion des Zytokins, Interleukin-8 und des Tumornek-rosefaktor-α (TNF-α) im Serumspiegel ihrer 18-35 Jahre alten VP nach einem Waldaufenthalt von 120 Minuten. Nach Bieger (2009) steigen die Entzündungs-marker (z .B. Interleukine) als Reaktion auf Stress an. Stress führt zu zentralen Entzündungsreaktionen.
- Eine Reduktion von Depressiven Zuständen, Wut, Ärger, Angst (Muro et al., 2021) , Stress und Feindseligkeit nach der Praxis des Shinrin-Yokus dokumentieren Yu et al. (2017) und Fu et al. (2022),Bielinis et al. (2019), Meneguzzo et al. (2021) und Sudimac et al. (2022). Gleichzeitig stiegen die Werte der Parameter, Entspannung, Achtsamkeit, Freundschaft und Regeneration.
Dieses Waldbaden unterscheidet sich von Wanderungen, Spaziergängen oder Gassirunden insofern, dass es ohne Handy (ausgeschaltet), ohne Hund, ohne Gespräche, ohne Ziel abgesehen von der auditiven, visuellen und ggf. haptischen Wahrnehmung des Waldes erfolgt. Neben der teilweise angeleiteten Wahrnehmung des Waldes wird auch eine Körperreise im Gehen praktiziert. Sie spüren z.B. Ihre Füße und Beine und nehmen die Bewegungen des Körpers bewusst wahr. Die haptische Wahrnehmung des Waldes kann erfolgen, wenn ein Tannenzapfen, Baumrinde oder ähnliches in den Fokus rückt und der Wunsch besteht, das Objekt anzufassen. Wir umarmen keine Bäume, außer Sie verspüren den Wunsch, dann ist auch das in Ordnung. 😉
Voraussetzung:
- Sie haben keine diagnostizierte psychische Erkrankung oder Störung, wie schwere Depressionen, Angstörungen, Schizophrenie und Psychosen. In diesen Fällen ist eine Teilnahme kontraindiziert.
- Sind sind körperlich und psychisch in der Lage sich 120Minuten gehend und stehend im Wald auf schmalen und buckeligen Pfaden aufzuhalten und den Wald mit allen Sinnen zu erfahren.
Veröffentlichung der Ergebnisse, der eigenen Studie, "Shinrin-Yoku in vivo und in sensu", Studienzeitraum August-Dezember 2023 "Shinrin-Yoku in vivo und in sensu".
Shinrin-Yoku wurde in vivo, im Wald (180 Minuten) und in sensu, als Imagination (300 Minuten aufgeteilt auf sieben Einheiten) praktiziert. Der Stress wurde mit der PSS-10 und das Wohlbefinden mit der WHO-5 über drei Zeitpunkte gemessen. Eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe wurden eingesetzt. Die Ergebnisse schließen sich den oben genannten an:
- Reduktion von Stresserleben
- Anstieg des Wohlbefindens
- die regelmäßige Teilnahme korrelierte mit größerer Stressreduktion und einem höheren Anstieg des Wohlbefindens